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Guidos Sprüche, Grüße & Gedichte
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Die traurige Melone - Melonengedicht - Gedicht Melone

Öfter mal was Neues könnte man denken, wenn man sich meine Gedichte so ansieht und tatsächlich, ein Melonengedicht gab es bei mir auch noch nicht. Inspiriert wurde ich dabei von einer wahren Begebenheit und so überlasse ich euch nun dem Schicksal der traurigen Melone.


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Die traurige Melone

Es war einmal eine Melone,

nicht voller Kerne, sondern ohne,

die sah so frisch und knackig aus,

da nahm sie jemand mit nach Haus.


Dort wartete sie ganz gespannt,

dass sie geschnitten wird, von Hand

und dann genussvoll wird verspeist,

nachdem von weit sie angereist.


Doch irgendwann, nach ein paar Tagen,

begannen Sorgen sie zu plagen,

denn niemand kam, um sie zu essen:

„Man hatte sie doch nicht vergessen?“


So lag sie traurig nur im Schrank

und fühlte mehr und mehr sich krank.

Sie fühlte sich nun ganz allein:

Solch Einsamkeit kann grausam sein.


Das Haus, es war so still und leer,

hier wohnte scheinbar niemand mehr.

Nur einmal täglich gabs Geklapper,

doch niemals hörte sie Geplapper.


Da konnte sie sich nicht mehr wehren,

ihr Fruchtfleisch, das begann zu gären;

war nicht mehr knackig, nur noch Schleim

und flüssig wie Tapetenleim.


Auch ihre Schale bekam Falten

und konnte ihre Form nicht halten.

Sie brach zusammen und war tot:

Zum Abschied floss der Schleim blutrot.


Nur Gase traten noch hervor,

als sie die letzte Kraft verlor.

So fand man sie, durch den Gestank,

schon halb verwest im Küchenschrank.


Man wird sie sicher nie vergessen;

hätt man sie doch aufgegessen.

Und die Moral von der Geschicht:

„Vergesst Melonen lieber nicht!“


© Guido Lehmann, 2023 - Sprueche-Gruesse.de

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